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Ilse de Ziah begeistert mit virtuosem Spiel im Fischerei-Museum Über ein Konzerterlebnis der besonderen Art durften sich die Zuschauer im Fischerei-Museum in Troisdorf-Bergheim freuen. Vor ausverkauftem Haus war Ilse de Ziah mit Ihrem Solo-Programm „Magic Irish Airs“ zu Gast. De Ziah ist erste Cellistin des Opernorchesters Cork und außerdem Komponistin und Filmemacherin.
Auf ihr Konzert stimmte sie mit einer Kurzfassung des Films „Living The Tradition“ ein, den sie zusammen mit Maarten Roos gedreht hat und der 2014 auf einem internationalen Film-Festival in Amerika als beste Dokumentation ausgezeichnet wurde. Diese zeigt die Suche der gebürtigen Amerikanerin nach den Ursprüngen von Airs, wie man die traditionellen Lieder ihrer irischen Vorfahren auch nennt. Aus welcher Zeit stammen die Airs? Wovon erzählen sie? „Hinter jedem irischen Ton steckt eine alte Geschichte von Liebe und Verlust, of Heroes and History“ berichtet de Ziah und lässt sich von älteren Musikern und Komponisten über die zum Teil noch aus dem Mittelalter stammenden Lieder Genaueres berichten. Ihre Recherchen untermalt de Ziah, die als Kind Airs von ihrer irischen Großmutter lernte, mit Aufnahmen der Stücke in beeindruckenden Landschaften, an Orten, wo sie entstanden sind.
Beeindruckend ist auch das Konzert, das nach dem Film folgt. Denn wenn die 49jährige die Lieder spielt, die sie selbst speziell für Solo-Cello arrangiert hat, füllt sie allein den ganzen Raum damit und zeigt sich als Ausnahmekünstlerin an ihrem Instrument. Sie zupft eine und streicht zwei andere Saiten gleichzeitig und erzeugt damit Klänge, die sich nach einem ganzen Ensemble anhören. Dabei wechselt de Ziah von langen sehr berührenden Tönen in feurigen, mitreißenden Irish Folk, bei dem sie in atemberaubender Geschwindigkeit über das ganze Griffbrett ihres Instruments fegt und ihr ganzes Können zeigt. Und das bei den alten Airs genauso wie bei einzigartigen Eigenkompositionen wie dem Stück „Solace in Darkness“. Das Publikum staunt und ist begeistert von der Virtuosität und Spielfreude der sympathischen Cellistin. Zum Schluss stimmen alle gemeinsam in den Klassiker „Molly Malone“ ein. Und im Fischerei-Museum endet eine „Magic Irish Night“.
(Text: Isabel Grautstück, Foto: Dirk Ortmann)
Bildtitel — Ilse de Ziah am Discholl
Es grüßen aus dem Museum
Dr. Petra Recklies-Dahlmann / Karen Lerch)
(Museumsleitung / Assistenz)